Historisches Meiningsen

Ehrenmal

Unser Ehrenmal erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten, nicht an die zivilen Kriegsopfer. Ehrenmale, Kriegerehrenmale oder Kriegerdenkmäler des Ersten Weltkrieges gehören in Deutschland und in fast allen Teilnehmerstaaten zum Landschaftsbild. Allein in Deutschland gibt es über 100000 Kriegerdenkmäler und Gedenktafeln. Nach 1945 wurde unser Ehrenmal und viele andere um Gedenkschriften zu den Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erweitert.

Während vor dem Zweiten Weltkrieg oft auf die Tugenden der gefallenen Soldaten wie Tapferkeit, Mut, Vaterlandsliebe, Treue, Opferbereitschaft, Kameradschaft und Pflichterfüllung bis in den Tod hingewiesen wurde, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mehr die Rolle der Gefallenen als Kriegsopfer betont und dem Denkmal die Rolle eines Mahnmals für den Frieden zugedacht.

In der Zeit von 1897-1968 ist in der Meiningser Schule von den jeweiligen Lehrern eine Schulchronik in gestochen sauberer Sütterlinschrift fortgeschrieben worden. Unter anderem steht dort geschrieben:

„Am 10. September 1921 fand die feierliche Einweihung des Denkmals zur Ehrung der Gefallenen im Weltkriege 1914/18 statt. Die ganze Gemeinde nahm an der Feier teil, die nachmittags ½ 3 Uhr ihren Anfang nahm.“

Unter dem linken Stahlhelm wurde eine Urkunde eingemauert.


Letzte Arbeiten am Ehrenmal. (Foto von Stefanie Bals).
Mitte: Pastor Raabe, links davon Wilhelm Blumendeller, 3.v.r. Heinrich Woesthoff.

1914 – 1918 Erster Weltkrieg

22 gefallene heimische Soldaten aus Meiningsen, Meiningserbauer und Epsingsen.

Der erste Weltkrieg wurde in Europa, im Nahen Osten, in Afrika, Ostasien und auf den Ozeanen geführt. Etwa 17 Millionen Menschen verloren dadurch ihr Leben. Nach dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand am 28.06.1914 in Sarajevo folgte die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 28.07.1914. Durch Bündnisverpflichtungen wurde ein Staat nach dem anderen in den Krieg verwickelt. Der erste Weltkrieg war durch den Einsatz von Giftgas und seine Materialschlachten in menschenverachtenden Stellungskriegen gekennzeichnet.


Der Schulchor und der Gesangverein gestalten den musikalischen Teil der Einweihungsfeier.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal auf die Gefallenen beider Weltkriege umgewidmet und entsprechend baulich verändert.

1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg

40 gefallene und vermisste heimische Soldaten aus Meiningsen, Meiningserbauer und Epsingsen

Der zweite Weltkrieg stellte im 20. Jahrhundert den bislang größten militärischen Konflikt der Menschheitsgeschichte dar. Direkt oder indirekt waren über 60 Staaten am Krieg beteiligt und 110 Millionen Menschen standen unter Waffen. Die Zahl der Kriegstoten liegt zwischen 60 und 70 Millionen Menschen. Er war gekennzeichnet durch Hitlers Blitzkrieg, gezielten Völkermord, Flächenbombardements auf zivile Ziele, weitere maßlose Kriegsverbrechen sowie durch den Einsatz von Atombomben.

Kriegerische Ereignisse in der Vergangenheit

Doch schon viele Jahrhunderte zuvor wurde Meiningsen immer wieder durch kriegerische Ereignisse in Mitleidenschaft gezogen. So zum Beispiel während der Soester Fehde brachen im Jahr 1445 die Kölnischen Söldner unter Erzbischof Diederich von Moers die Kirche auf, plünderten sie aus, meuchelten die Türmer, zündeten den Turm an und zerstörten die Glocken, obwohl denen auf dem Turm freier Abzug und freies Geleit für Leben und Gut versprochen wurde. Des Weiteren fielen im Jahr 1607 im Rahmen der Jülich-Klevischen Erbfolge- und Konfessionskriege 15 Kompanien staatlich niederländischer Reiter in Meiningsen ein. Mindestens fünf Mal lagerten sie an der Soester Warte. Einige Jahre später wütete der dreißigjährige Krieg, währenddessen der „tolle“ Christian von Braunschweig in der Börde kämpfte und Meiningsen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Darauf folgte der General Gottfried Heinrich von Pappenheim. Er schlug vor den Toren der Stadt Soest in Meiningsen sein Hauptquartier auf. Es folgten ruhigere Zeiten, doch schon im nächsten Jahrhundert im Jahr 1756 kämpften die Preußen im siebenjährigen Krieg. So kamen wieder Soldaten ins Dorf und nahmen ihr Quartier in der Meiningser St. Matthias Kirche. Dabei wurden im nördlichen Seitenschiff, in der Häckselecke, die Pferde gefüttert. Es geschahen noch viele weitere Kriege und politisch motivierte Auseinandersetzungen, in denen Meiningser, Meiningserbauer und Epsingser Bürgern litten oder ihr Leben ließen.

Mögen wir von weiteren Kriegen verschont bleiben.

Quelle: www.meiningsen.de