Wie auch beim Scannen von Dias, habe ich meine positiven Erfahrungen beim Scannen von Kleinbild-Negativfilmen hier festgehalten.
Stand: 06.04.2015
Meine umfangreichen Recherchen führten mich zu dem Magazinscanner reflecta ProScan 7200 und der Software VueScan. Ein guter Kompromiss meiner Vorgaben, der sich inzwischen bewährt hat. Schärfster Konkurrent war ein externer Digitalisierungsservice, den ich angesichts der Menge meiner Farbnegativfilme und der daraus resultierenden Kosten letztlich nicht nutzen wollte.
Es gibt am Filmscanner nichts einzustellen.
Um alle Einstellungen wählen zu können, klickt man nach dem Start von VueScan unten auf die Schaltfläche Mehr. Ich habe alle Einstellungen beibehalten, bis auf:
Obwohl die zuletzt eingestellten Parameter beim Neuaufruf von VueScan erhalten bleiben, sollten sie abgespeichert werden (Datei - Einstellungen speichern). Meine eigene Einstellungsdatei gibt's unten zum Download.
Achtung: manuelle Eingriffe in die Einstellungen beeinflussen automatische Prozesse. Z. B. stellt die manuelle Korrektur des Ausschnittrahmens den Parameter 'Automatisch versetzen' dauerhaft aus (sogar nach neuem Laden der Einstellungen!). Ich empfehle grundsätzlich, VueScan nach einem Magazinscan neu zu starten UND die Einstellungen neu zu laden!
Jetzt geht's los:
Nicht alle in vergangenen Zeiten angefertigten Bilder haben heute noch Aussagekraft. Ich habe mich im Vorfeld meiner Scan-Aktion von manchen 'Schätzchen' für immer getrennt (= Abfall). Leider ist die Begutachtung von Negativen nicht ganz einfach.
Wenn sie in guten Einzel-Negativtaschen gelagert waren, müssen die Filmstreifen kaum entstaubt werden. Falls nötig, hat sich die Einzelbehandlung mit einem guten Blasebalg mit Pinsel aus der Fototechnik bewährt. Die weichen Pinselhaare schaden den Filmstreifen nicht. Bei Druckluft aus der Flasche stört mich die Kondensatbildung. Außerdem ist Druckluft aus der Flasche sehr teuer.
Es hat sich bewährt, den Diascanner während der Ruhepausen gut abzudecken und vor Staub zu schützen.
Der Filmstreifen im Filmstreifenhalter (Beschriftung nach oben) mit der Negativbeschriftung ebenfalls nach oben (keine Spiegelschrift - sonst wenden) so einlegen, dass die Nahtstellen zwischen den Bildern mit den Stegen des Filmstreifenhalters zur Deckung gebracht sind. Passte letzeres nicht für den gesamten Filmstreifen, muss gegebenfalls die Lage des Filmstreifens im Halter von Bild zu Bild neu justiert werden. Meist passt die Lage aber für den ganzen Filmstreifen.
Die folgende Anweisungs-Liste sollte man sich eventuell ausdrucken:
Die Bilder sollen durch die Benennung von Ordnern und Bildern wieder zugeordnet werden können, um im Fehlerfall auch noch später gezielt einen Einzelscan wiederholen zu können.
Die Haupt-Ordner werden Filmweise benannt. Die einzelnen Bilder werden z. B. Sylt-1996-001.jpg, Magazin-12-001.jpg oder Film-14-001 benannt - natürlich entsprechend mit laufenden Nummern.
Im Haupt-Ordner wird ein Unter-Ordner angelegt, der org benannt wird. Hier liegen alle Bilder unter gleichen Namen noch einmal und bleiben "ewig" unverändert.
Sollen viele Dateinamen elegant umbenannt werden, empfehle ich das kostenlos erhältliche 1-4a Rename, siehe Linkliste.
Das Nachbearbeiten der Bilder ist insbesondere bei alten Negativ-Vorlagen notwendig. Ich nutze dafür das kostenlos erhältliche GIMP. Ich arbeite eigentlich nur Helligkeit, Farbe und Kontrast nach. Selten muss auch eine Drehung, Spiegelung oder Korrektur des Bildausschnitts stattfinden. Geeignet sind aber auch viele andere Programme, die vielleicht in ihrer Bedienung bereits bekannt sind, z. B. IrfanView, ebenfalls kostenlos erhältlich.
Wird ein Bild im Hauptordner mit einem Grafikprogramm bearbeitet und man hat es aus Versehen 'kaputt verbessert', hat man zum Glück immer noch das Scan-Original aus dem Unterordner org.
Einige typische Arbeitsvorgänge mit Gimp habe ich kurz notiert.
Hat man gefühlte 100 Jahre Arbeit investiert, ist man froh, eine Datensicherung auf einem anderen Laufwerk zu haben. Deshalb: regelmäßig die Daten sichern!
Ich präsentiere meine Bilder ausschließlich über die Mediencenter-Software XBMC. Über XBMC können auch Musik- und Videoinhalte perfekt wiedergegeben werden. Bei der Bildwiedergabe im sogenannten Diaschau-Modus gefällt mir, dass Bilder nach laufender Nummer oder wahlweise in zufälliger Reihenfolge ablaufen können. Außerdem kann ich meine Bilder im Format 24 x 36 auf 16:9-Bildschirmen formatfüllend präsentieren. Dabei nehme ich allerdings in Kauf, dass oben und unten ein winziger Streifen nicht gezeigt wird (ausprobieren!). Heute ärgere ich mich über jedes senkrecht aufgenomme Bild, dass natürlich mit fetten schwarzen Balken links und rechts präsentiert wird. XBMC gibt es für alle gängigen Betriebssystemplattformen und sogar ohne Einschränkung für den winzigen Paspberry Pi. Dort wird es Raspbmc benannt. Letzteres ist meine Lieblingslösung.
Achtung: der Download mancher unten aufgeführter kostenloser Softwareprodukte 'versteckt sich' zwischen unerwünschten Werbe-Downloads. Deshalb immer mit Vorsicht den gewünschten Download aussuchen und betätigen.
Ich habe wenig Zeit. Ich mache keine Produktberatung. Grundsatzdiskussionen interessieren mich nicht. Für Verbesserungsvorschläge und Tipps bin ich stets dankbar. E-Mail siehe unten.
Axel Heymann, Hinter dem Schwarzen Felde 11, 59494 Soest
E-Mail: axel.heymann@meiningsen.de
Internet: http://www.haarstrang.de/dia/
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