Meiningsen - Soest - und die Fehde

Unser Mittelalterfest am 20. August ANNO 2009 auf dem Dorfplatz vor der Kirche - in Meiningsen ist die Hölle los!

ein Mal im Leben mutig sein20.09.2009

Kurkölnische Truppen sammeln sich, um die Meiningsen zu stürmen. Grimmige Gesichter - wild entschlossene Soldaten - das verheißt nichts gutes für unser Dorf.

tofte Rede20.09.2009

Fritz Schmitz, der Türmer von Meiningsen warnt die Bürger vor einem nahenden Angriff:

(Begrüßung anläßlich der Feier zur Erinnerung an die Erstürmung der Meiningser Wehrkirche durch kurkölnische Truppen im Jahre 1445, am 20. August 2009)

"Seid gegrüßet, hochehrwürdiger Herr Pfarrer Franka Stückemann van Jöllenbeck, und auch Euch, Herre Schultheiß Karolus Wilhelmus, entbiete ich meinen Gruß.

Ich grüße euch Bauern, Häusler, Taglöhner, Knechte und Mägde aus Meiningsen.

Herzlich willkommen heiße ich die ansehnlichen Spilwib van Soist, die anmutigen Tänzerinnen aus den Oasen der Wüste Sahara, die Jongleure und Feuerschlucker, die auf der Durchreise bei uns in Meiningsen um Herberge gebeten haben.

Seid auch ihr alle herzlich willkommen, die ihr am heutigen Abend den Weg in unser Dorf gefunden habt, um dem Fehde-Spektakel beizuwohnen. Wisset, daß der Teufel vom Rhein, der Erzbischof von Köln, der Dietrich von Moers unsere schöne Heimat 1445 mit Krieg überzogen hat, um unsere geliebte Stadt Soest wieder unter sein Joch zu zwingen. Seine Söldner ziehen mordend, brandschatzend, plündernd und vergewaltigend durch die Börde.

Ich, als Türmer, habe die Aufgabe, von hoher Warte den Feind zu erspähen und die Dorfbewohner mit meinem Horn zu warnen.

So, jetzt ist es an der Zeit, daß ich mich an meinen Auslug begebe. Wenn mein Horn erschallt, dann wisset, daß der grausame Feind nicht weit ist."

Soest halb eingewickelt20.09.2009

Fritz hält brav die Wacht und muss kurze Zeit später das Warnsignal blasen. Feinde sind im Anmarsch. Jetzt wird es Zeit, Frauen, Kinder und Vieh in Sicherheit zu bringen.

die Front20.09.2009

Schon nahen die feindlichen Truppen - zu Fuß und zu Pferd - schwer bewaffnet. Sie wittern Beute.

"der ist aber hoch"20.09.2009

Die Meiningser Kirche ist den Angreifern ein Dorn im Auge. Von dort aus kann der Türmer weit in die Börde schauen und schon frühzeitig Alarm geben - mit Horn und Glockengeläut.

Angriff20.09.2009

Nach kurzer Beratung wird mit lautem Gebrüll die Kirche gestürmt.

"keine Macken in die Tür"20.09.2009

Die massive Kirchentür leistet guten Widerstand, jedoch wird sie nach kurzer Zeit von den Kurkölnern zertrümmert.

der arme Türmer20.09.2009

Der Türmer Fritz muss seine Wacht mit dem Leben bezahlen. Er wird brutal vom Turm gestoßen. Der Kirchturm wird niedergebrannt - die Glocken zerstört.

Bauchschmerzen20.09.2009

Ist er wirklich tot? Die Feinde gehen auf Nummer sicher und stoßen bestialisch eine Lanze tief in seinen Körper.

geschafft20.09.2009

Siegreich brechen die Truppen auf um das Dorf zu plündern. Dann verschwindet der marodierende Haufen Richtung Soest. ...

das Publikum staunt20.09.2009

Soweit die Geschichte. Das Meiningser Publikum hält bis zuletzt den Atem an.

Frank lernt uns was20.09.2009

Pfarrer Dr. Frank Stückemann erläutert den zahlreichen Besuchern die geschichtlichen Hintergründe des Spektakels. Denn die Soester Fehde (1444-1449) betrifft nicht nur die Soester im engeren Sinne sondern auch die Meiningser. Meiningsen wurde bereits zwei Jahre vor dem großen Sturm auf Soest arg gebeutelt. Tatsächlich wurden die Soester Warte - die St. Matthiaskirche - aufgebrochen, der Türmer vom Turm geworfen, der Turm abgebrannt und die Glocken zerstört.

Wenn in diesem Jahr die Soester ihren Sieg in der Soester Fehde feiern, können wir Meiningser unsere Niederlage zwar nicht feiern, aber ein bisschen Spaß und ein kleines Geschichtsspektakel können wir ein paar Jahrhunderte später ruhig haben, besonders wenn der Erlös zur Kirchensanierung bestimmt ist. Im Jahr 1445 haben die Kölner Truppen den Turm zerstört - heute ist es der Zahn der Zeit. Mit den Kölnern leben wir längst in Frieden.

Massen20.09.2009

Das Publikum wird bei mehr als angenehmen Temperaturen - heute ist der heißeste Tag des Jahres (voraussichtlich - Stand 21. August) - nicht nur unterhakten, sondern auch leiblich verwöhnt. Von den Meiningser Landfrauen wird selbstgebackenes Brot mit Schmalz, Schinken und Käse angeboten. Kühler Gerstensaft, Wasser, Fruchtsäfte, aus heimischen Früchten aufgesetzte Schnäpse und Brände runden das Fest ab.

der Orient grüßt20.09.2009

Was diese fremd gekleideten Frauen aus fremden Landen wohl im Schilde führen? Bald wird das Geheimnis geklärt werden.

wie in der Schule20.09.2009

Ganz schön was los - auf unserem Dorfplatz vor dem Gemeindehaus.

Kammermusik vom Feinsten20.09.2009

Jetzt spielen die Spilwib van Soist auf. Es erklingen mittelalterlichen Weisen aus ganz Europa: "Schiarazula - Marazula" aus Italien, "Ein niederländisch Tänzlein" und "Goddesses" aus England. Da staunten die Meiningser.

da fehlt keine Farbe20.09.2009

Jetzt wird alles klar. Bei diesen Frauen handelt es sich um die orientalische Tänzerinnen der Gruppe Noujom el Sahara, die mit für unsere Ohren ungewohnten Klängen fremdartige Tänze aufführen. Das Publikum ist verzaubert.

Nadine in Höchstform20.09.2009

Feuerspucken, Feuerpoi (Jonglage), Feuerfächer und Körperfeuer mit zusätzlichen Tanzeinlagen bietet Nadine Risse. Ein Höhepunkt des Festes. Kinder und Erwachsene sind fasziniert.

heißer Atem20.09.2009

Das sieht nicht nur gefährlich aus, das ist gefährlich. Kinder - Nicht nachmachen!

nach dem Sturm ist vor dem Sturm20.09.2009

Das offizielle Programm beenden die Spilwibs mit "Portsmouth" aus England, "Allemande",  und einem Tanz von Tylman Susato.

jetzt drehen sie durch20.09.2009

Das Publikum tanzt dazu spontan.

Meiningsens Bedeutung während der Soester Fehde erhält endlich eine angemessene Anerkennung.

Das Fest endet rechtzeitig um einem nahenden Unwetter Platz zu machen. Starkwind und heftiges Wetterleuchten mahnen rechtzeitig, den Dorfplatz frei zu räumen. Natürlich wird im Gemeindehaus noch bis tief in die Nacht weiter gefeiert.

Der Erlös von € 657,87 - dank Spenden und gagenfreien Darbietungen - kommt der Kirchensanierung zu Gute. Unser Dr. hat sich gefreut.

Wichtige Anlage: Ohne diese Personen wäre das nicht passiert.

Hallo! Der Soester Anzeiger veröffentlichte am 22. August 2009 nicht nur einen wunderschönen Bericht zu unserem Mittelalterfest, sondern bot sogar auf seiner Homepage ein nettes Video an. Hier kann man es bewundern!

Aufgepasst: Ulla König aus Ampen hat ein wunderschönes Video angefertigt. Auch das kann hier bewundert werden: Video von Ulla König.