Am 23.04.2010 wurde Kyffhäuserbund der Kameradschaft Meiningsen mit sofortiger Wirkung aufgelöst.
Der Soester Anzeiger berichtete darüber ausführlich in seiner Ausgabe vom 26.04.2010:
MEININGSEN • Es war genau 21.02 Uhr, als der zurückgetretene erste Vorsitzende der Kyffhäuser-Kameradschaft Meiningsen/Epsingsen, Diethelm Isaak, am Freitag schweren Herzens verkündete: "Die Kyffhäuser-Kameradschaft hat sich aufgelöst." Blieben anfänglich mehrere Abstimmungsversuche über die Auflösung der Kameradschaft erfolglos, entschieden sich die Teilnehmer der Versammlung in einem letzten Votum mit 11 Stimmen für deren Auflösung, drei Mitglieder waren dagegen, und zehn enthielten sich der Stimme.
Vorausgegangen war der Rücktritt des ersten Vorsitzenden Diethelm Isaak, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Auch der zweite Vorsitzende Frank Ostermann sah sich aus beruflichen Gründen nicht in der Lage, diese Verantwortung zu übernehmen und trat ebenfalls zurück. Versuche von Isaak, weitere Mitglieder zu dieser Aufgabe zu ermuntern, blieben erfolglos. Auch der Kreisvorsitzende der Kyffhäuser, Emil Fenske, bemühte sich vergebens, die festgefahrene Situation mit direkter Ansprache und Appellen ans Ehrgefühl zu lösen. So blieb ihm nur noch übrig, dem 82-Jährigen für seine Arbeit zu danken. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass Diethelm Isaak die Kameradschaft als erster Vorsitzender 17 Jahre mit viel Engagement und Herzblut geführt hat. Zahlreiche Initiativen wie Feldgottesdienst, Biwak und die Jubiläumsfeiern zum 120. und 125. Geburtstag wurden mit dem Kyffhäuser-Verdienstkreuz erster Klasse mit Eichenkranz honoriert.
"Ich bin traurig, dass 135 Jahre Kyffhäuser-Kameradschaft Meiningsen so ein Ende nehmen", machte Isaak seine Gemütslage deutlich. "Es ist einer der schwärzesten Tage in meinem Leben. Ich habe schon früh meine Frau verloren, mich aber wieder gefangen, und ich habe 34 Kameraden auf ihrem letzten Weg begleitet. Ich bleibe Kyffhäuser."
Über die Verwendung der restlichen Mitgliedsgelder soll zu einem späteren Zeitpunkt beraten werden. Sicher ist zumindest, dass die Fahnen der Kameradschaft in der Kirchengemeinde einen Zufluchtsort finden. Gs
Kreisvorsitzender Emil Fenske (rechts) dankte Diethelm Isaak für dessen langjährigen Einsatz • Foto Schekelinski
aus: Soester Anzeiger - Mittwoch, 26. April 2010