In den Steuerlisten der Jahre 1532 bis 1642 scheint die Namensfolge der Steuerpflichtigen des Hofes Brünger zwischen 1620 und 1656 unsicher zu sein.
Das Bördekataster von 1685 [2] nennt den Colon des Hofes Jürgen Wilms, auch die Urkatasterkarte von Meiningsen aus dem Jahr 1828 gibt diesen Hofesnamen an.
Im Bördekataster ist außerdem zu lesen: "Haus, Fett und Besserung (gehören) dem Erbherrn, muß alle 12 Jahr gewinnen mit 14 Rth. Gibt zum blutigen Zehenden 1 Huhn, und das zehende Fercken ans Haus Meyercke, 4 Pferde, 50 ¼ Morgen." Erbherr ist von Droste.
Schon im Jahre 1600 brannte der Hof nachweislich ab. Über eine spätere Katastrophe ist im Kirchenbuch von Meiningsen zu lesen: "1815, 10. Juni des nachmittags halb 3 wurde durch den Blitz des Colon Wilhelm Wilms Haus angezündet und ein Raub der Flammen." Die Inschrift im Deelenbalken des heutigen Wohnhauses weist auch auf diesen Brand hin.
10.04.1999
Deelentor Hof Brünger (Foto von
Dela Risse)
Text: "Anno 1815 den 27. July haben die Eheleute Wilhelm Schulze und Elisabeth Wilms dieses Haus durch Gottes Hülfe aus ihren eigenen Mitteln aufbauen lasen d: M: Theodor Blömer Neheim. Tobia 3 V: 23 nach dem Ungewitter lassest du die Sonne wieder scheinen und nach dem Heulen und Weinen überschüttest du uns mit Freuden deinem Namen ewiglich Ehre und Lob du gott Israel."
Heute gehören zum Hof 13 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in einer Parzelle am Brede Loh, die an Eberhard Hollmann verpachtet wurde.
Eigentümerin dieses Ackerlandes ist Lore Brünger geb. Crismann (geb. 1927 in Meiningsen). Frau Brünger war mit dem Diplomlandwirt Wolfgang Brünger (1921-1992) verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Gisela (geb. 1951), Grundschullehrerin und Gerhard (geb. 1957), Informatiker.
1948
Mitarbeiter "Wilhelm" mit Max und Hektor (Foto von
Lore Brünger)
Die Familie baute in Münster-Coerde ein Einfamilienhaus, da der verstorbene Wolfgang Brünger in Münster beruflich tätig war.
Heute lebt die Witwe Lore Brünger dort allein, pflegt aber intensiv die Verbindung zum Heimatdorf und ihrem elterlichen Hof in Meiningsen.
10.04.1999
Blick vom Hof Brünger zum Nachbarn,
der Spedition Müller. (Foto:
Dela Risse)
Eigentümerin der Hofstelle und der angrenzenden Weidefläche ist die Tochter Gisela Brünger, die von Meiningsen aus ihren Beruf ausübt. Sie hat eine Tochter Meike (geb. 1992), die schon heute sachkundig mit den zwei Pferden umgeht, die auf der Hofstelle gehalten werden.
Die Gebäude des Hofes wurden liebevoll restauriert und sind ein Schmuckstück unseres Dorfes geworden.
Manche älteren Meiningser Bürger werden sich an die Großeltern der heutigen Eigentümerin Gisela Brünger erinnern. Das waren Carl Crismann (1893-1984) und seine Ehefrau Elli geb. Növermann (1893-1966). Carl Crismann steuerte noch in hohem Alter bei körperlicher und geistiger Frische seinen Opel auf unseren Landstraßen nach Soest. Lange Jahre war er sowohl Ortsvorsteher als auch Kirchmeister in Meiningsen.
Scheune Hof Brünger, erbaut 1870.
Diese Fachwerkscheune auf dem Hof Brünger gibt es nicht mehr. Sie war nicht zu retten und wurde im August 2020 wegen Baufälligkeit abgerissen.