Henser / Barnhusen, Köchlingser Weg 10 [1]

vor 1963
Hof Henser,  Meiningserbauer. (Foto von Irmgard Henser)

Der ursprüngliche Name des Hofes Henser, Meiningserbauer lautete Kockelinchus und gab dem Weg zwischen Meiningsen und Meiningserbauer seinen Namen (Köchlingserweg). Seit 1585 wird als Steuerpflichtiger der Name Barnhusen in den Steuerlisten genannt.

Der Hof Henser war dem Stift Meschede lehnspflichtig und ist schon im 14. Jahrhundert in dessen Lehensregistern aufgeführt. Er scheint zum Oberhof Epsingsen gehört zu haben, als vorgeschobener, von Epsingsen aus gegründeter Hof am Rande der alten Markengebiete, deren Reste die grote und lütge Bauer und die Hackenbrocke waren.

1548 ist er dann in die Soester Familie Walrabe gekommen. Einschließlich einer größeren Waldparzelle gehört heute zum Hof eine Fläche von 50 ha.

Eigentümerin des Hofes ist Irmgard Henser geb. Kortmann (geb.1929). Schon im Jahre 1973 verlor sie ihren Mann durch eine tückische Krankheit.


Altes Wohnhaus auf dem Hof Henser, Meiningserbauer (Foto von Irmgard Henser)

Wilhelm Henser (1917-1973) stammte aus der Familie Leifert, Klotingen, und wurde von seiner Tante Ida Henser geb. Gerling aus Epsingsen (1889-1963) adoptiert. Diese war auf dem Henserhof verheiratet mit Fritz Henser (1888-1940). Der einzige Sohn aus dieser Ehe, Fritz (1920-1943), fiel im 2. Weltkrieg. Natürlich war er als Hofesnachfolger vorgesehen und hatte eine entsprechend fachliche Ausbildung genossen, wobei er auch eine bekannte Fachschule in Lüdinghausen besuchte.


Ida Henser geb. Gerling mit ihrem Sohn Fritz ca.1922. (Foto von Irmgard Henser)

Seinem Großvater war der Henserhof in Meiningserbauer von den Eltern ca. 1810 [1862 nach neuesten Erkenntnissen, siehe Verkaufsurkunde - hier stimmt nicht alles] gekauft worden. Er stammte vom Hof Henser in Meiningsen (heute Bockholt).

Verkaufsurkunde1862

Emil Wilms genannt Barnhusen, Tochter Marieca 1950
Georg Wilms genannt Barnhusen verkaufte den heutigen Hof Henser in Meiningserbauer  im Jahr 1862 für 6199 Thaler. Auf dem Bild vor dem Wohnhaus - fast 90 Jahre nach dem Verkauf - einer seiner beiden Söhne Emil Wilms (Buchbindermeister in Hamm) und seine Tochter Marie. (Bild von Dieter Karrenberg aus Velbert, Großneffe des Emil Wilms und Urenkel von Georg Wilms)

Von der Großmutter des gefallenen Fritz Henser, einer geborenen Lüsse, gibt es auf dem Hof eine alte geschnitzte Truhe mit der Jahreszahl 1874.

23.01.1999
Hof Henser. (Foto von Dela Risse)

Das Ehepaar Wilhelm und Irmgard Henser geb. Kortmann baute 1963 ein neues Wohnhaus auf dem Hof. Dafür mußten an dem Platz drei Eichen weichen, und ein Backs im Fachwerkstil wurde abgebrochen. Bedingt durch den frühen Tod des Betriebsleiters verpachtete man den Hof an Joachim Ulber, Ruploh, Wilhelm Müller und Karl-Wilhelm Müller, Meiningsen.

23.01.1999
Hof Henser, Meiningserbauer (Foto von Dela Risse)

Aus der Ehe sind drei Kinder hervorgegangen: Wolfgang (geb. 1956), heute Diplomingenieur, Ulrich (geb.1957) Dipl. ing. agr. und Irmhild (geb. 1965) Vermessungstechnikerin. Irmhild hat mit ihrem Mann Jürgen Schulte 1998 am Hof einen alten Pferdestall aus Grünsandstein zum Wohnhaus umgebaut, das sich sehr gut in die Hofesarchitektur einfügt.

1999
Wohnhaus Irmhild und Jürgen Schulte auf dem Hof Henser. (Foto von Irmhild Schulte)

27.03.1999
Torbalkeninschrift am alten Wohnhaus. (Foto von Dela Risse)

"Anno 1808 den 6. July haben die Eheleute Arnold Barnhusen und Katharina Risse dieses Hauß durch Gottes Hülfe aufbauen lasen durch M. Hellmann Psalm 127 Wo der Herr nicht daß Haus bauet so arbeiten umsonst die daran bauen wo der Herr nicht die Stadt behütet so wachet der Wächter umsonst"

Quelle

  1. Risse, Dela: Meiningsen: Gestern und heute. Siehe Literaturverzeichnis.