Das Inhaltsverzeichnis aus der Schulchronik von Meiningsen
1897-1968.
Leseproben aus der Schulchronik von Meiningsen
1897-1968 -
Textübertragung:
"Bemerkenswerte Ereignisse aus dem Schulleben
Am 13. September 1883 hatten der Lehrer und die Schüler hiesiger Volksschule die hohe Ehre, Sr. Excellenz dem Herrn Vizepräsidenten des Königl. Staatsministeriums und Minister des Inneren von Puttkamer mit zahlreichem und hohem Gefolge vorgestellt zu werden und einige Lieder vortragen zu dürfen.
In der ersten Hälfte des Jahres 1877 trat in hiesiger Gegend unter den Kindern die Diphtheritis äußerst epidemisch auf. Sowohl aus dem schulpflichtigen als nichtschulpflichtigen Alter erlagen Kinder dieser schrecklichen Krankheit. Es starben im ganzen etwa 18 Kinder. Auch der zeitige Stelleninhaber hatte den äußerst schmerzlichen Verlust seiner lieben und guten 3 ½ jährigen Anna am 10. März 1877 zu beklagen. Sie erlag dieser tückischen Krankheit. Im Jahre 1878 wurden hier sehr viele Kinder vom Scharlach mit diphtheritischen Erscheinungen verbunden, ergriffen. Glücklicherweise war der Verlauf dieser Krankheit selten tödlich. Das Jahr 1883 hatte für die Kinderwelt hiesiger Gegend den Keuchhusten im Gefolge. Todesfälle kamen fast gar nicht vor. Im Spätsommer 1889 traten in hiesiger Gemeinde die Masern epidemisch auf. Die Schüler der Unterstufe wurden fast alle davon befallen. Der Unterricht erlitt durch diese Krankheit große Störung. Im Herbst 1889 trat in Europa die Influenza epidemisch auf und ergriff jung und alt. Im Monat Januar fehlten von 108 Schülern 70 infolge der heimtückischen Krankheit. Die Cholera, durch welche die Stadt Hamburg im Sommer 1892 schwer heimgesucht wurde, blieb uns durch Gottes Gnade fern. Ein Desinficieren der Schulaborte fand in den Monaten August, September und Oktober statt.
In den Monaten Januar, Februar und März 1899 traten unter den hiesigen Schulkindern die Masern epidemisch auf. Viele Kinder wurden davon befallen, sodaß infolgedeß am 24. März die Schule polizeilich geschlossen wurde. Die Wiedereröffnung des Unterrichts erfolgte am 13. April. Todesfälle kamen, Gott sei Dank; nicht vor. Trotzdem der Winter sehr gelinde war, kamen überhaupt sehr viele Krankheiten vor."
Die Regelung des Diensteinkommens der Lehrpersonen (aus der Schulchronik)
"Um das Jahr 1800 betrug das Diensteinkommen des Lehrers ungefähr 135 Thaler und freie Wohnung. Als der Lehrer Conrad Fernickel pensioniert wurde, mußte ihm sein Nachfolger die Pension,1/3 des Gehalts (45 Taler), bezahlen. Auch der 2te Nachfolger, der Lehrer Heinrich Kniep hatte 1/3 seines Gehaltes an den pensionierten Lehrer C. Fernickel zu zahlen. Weil er darum mit seinem Gehalte nicht auskommen konnte, wurde das Schulgeld von 22 ½ Sgr. auf einen Taler erhöht. Doch fiel nach dem im Jahre 1836 erfolgten Tode des pensionierten Lehrers Fernickel das Holzgeld, welches bis dahin beständig von der Gemeinde bezahlt wurde, weg, und mußte der Lehrer das Schulzimmer auf seine eigenen Kosten heizen. Nach Vergrößerung des Schulzimmers wurden dem Lehrer Kniep 6 Taler für Heizung vergütet, "weil er nicht darauf berufen war, das jetzige große Schulzimmer auf seine eigenen Kosten zu heizen". Im Jahr 1875 betrug das Stelleneinkommen 1020 M, nebst freier Wohnung. Es wurde darnach auf 1200 Mark erhöht.
1888 beschloß der Schulvorstand, das Lehrergehalt bis auf weiteres auf 1400 Mark und freie Wohnung zu erhöhen. Dieser Beschluß wurde von den Gemeindevertretungen Meiningsen u. Epsingsen gut geheißen und der Zuschuß auf den Kommunal-Etat übernommen. Jetzt, 1897, setzt sich das Diensteinkommen, da die Küsterstelle organisch mit der Lehrerstelle verbunden ist, aus folgenden Beträgen zusammen:
1. Bares Einkommen aus der Schulkasse,
2. aus den Erträgen der Landdotation,
3. aus einem baren Einkommen für kirchliche Ämter.
Das gesamte Gehalt beträgt zur Zeit 1700 Mark. Dazu kommen die staatlichen Alterszulagen (500 M.). Außerdem hat der Lehrer freie Dienstwohnung im Küsterhause und freien Hausgarten. Der Mietswert der Wohnung beträgt 120 Mark und der des Gartens 15 Mark, sodaß das augenblickliche pensionsfähige Stelleneinkommen des jetzigen Inhabers 2335 M beträgt.
Das Einkommen der II. Lehrerstelle hierselbst beträgt in Geld 960 Mark, außerdem besteht es in freier Dienstwohnung im neuen Schulhause und freiem Schulgarten.
Nach dem Lehrerbesoldungsgesetz vom 3. März 1897 beträgt das Einkommen der einzelnen Lehrerstellen 1200 M Grundgehalt und 160 M Alterszulage, mit dem 7. Dienstjahre anfangend und von 3 zu 3 Jahren steigend bis zum 31. Dienstjahr. Das Einkommen für die kirchlichen Ämter beträgt 200 Mark. (...)"
Besondere Veranstaltungen (Textauszug aus der Schulchronik, zusammengestellt von Marita Maas)
"Am Samstag, den 23.December 1899, am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, wurde der Unterricht durch eine Schulfeier geschlossen. Die Schüler wurden auf die Bedeutsamkeit der nächsten Jahreswende hingewiesen. Es wurde ein Rückblick auf die großen Ereignisse des zu Ende gehenden Jahrhunderts gegeben. Daran schloß sich eine Ermahnung zum Danke gegen Gott und das von den Vätern überkommene Erbe in Treue zu bewahren und fördern zu helfen.
Schuljahr 1906/07
Beginn am 24. April. Pfingstferien vom 2.-7. Juni. Am 15. Juni fand eine Feier zu Kaiser Friedrichs Gedächtnis statt. Sommerferien waren vom 6. August bis zum 2. September. Der Sedantag wurde am 3. September in üblicher Weise gefeiert. Drei Nachmittage waren hitzefrei. Herbstferien waren vom 1.-14. Oktober. Am 1. Dezember fiel der Unterricht in beiden Klassen wegen der Viehzählung aus. Am 1. Weihnachtstage fand in der Kirche ein liturgischer Festgottesdienst statt, welcher durch den Gesang dreistimmiger Lieder, gesungen von den Kindern der l. Klasse, verschönt wurde. Die Weihnachtsferien dauerten vom 23. Dezember bis zum 2. Januar 1907. Am 27. Januar wurde der Geburtstag Sr. Majestät gefeiert und am 9. und 22. März Kaiser Wilhelm des Großen gedacht. Schulschluß: am Mittwoch, den 27. März.
Schuljahr 1911/12
Anfang am 1. April. Vom 3. bis 8. Juni Pfingstferien. Am 15. Juni Gedächtnis Kaiser Friedrichs. Sommerferien vom 24. Juli bis 19. August. Am 2. September wurde die Sedanfeier in gewohnter Weise begangen. Am 30. September wurde aus Anlaß der 1OOjährigen Wiederkehr des Geburtstages der Kaiserin Augusta gedacht. Herbstferien waren vom 25. September bis 7. Oktober. Am 1. Dezember beteiligten sich die Lehrer wiederum an der allgemeinen Viehzählung, weshalb der Unterricht in beiden Klassen ausfiel. Weihnachtsferien waren vom 24. Dezember bis 2. Januar 1912 einschließlich. Am Tage der Reichstagswahl, am 12. Januar, fiel der Unterricht in der 1. Klasse aus, weil die Klasse als Wahllokal eingerichtet war. Am 27. Januar Geburtstagsfeier Sr. Majestät. Am 9. und 22. März Gedenken Kaiser Wilhelms I. Das Schuljahr schloß am 30. März 1912.
Schuljahr 1913/14
Beginn am 1. April. Vom 10.-15. Mai waren Pfingstferien. Am 16. Mai war die Landtagswahl, deshalb hatte die I. und II. Klasse unterrichtsfrei. Am 16. Juni wurde das Regierungsjubiläum S.M. des Kaisers durch Gesang, Rede und Deklamation gefeiert. Am 7. Juli fiel der Unterricht wegen einer Konferenz aus, ebenso am 10. Juli wegen Teilnahme der Lehrer am Märkischen Lehrergesangfest in Soest. Die Sommerferien fielen in die Zeit vom 4.-30. August.
Am 2. September wurde das Sedanfest gefeiert. Im September fanden auch in der Nähe die Manöver des VII. Armeekorps statt. Aus diesem Anlaß fiel der Unterricht während eines Tages aus. Die Herbstferien waren vom 29.September bis 11. Oktober. Am 18. Oktober fand die Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig statt. Morgens war in den Klassen eine Schulfeier. Abends wurde vor dem Dorfe ein großes Freudenfeuer angezündet. Pfarrer Raabe hielt die Gedächtnisrede und die Schulkinder sangen das Lied: "Flamme empor!". Am 1. Dezember fand eine Vieh- und Obstbaumzählung statt. Dieserhalb fiel der Unterricht aus. Die Weihnachtsferien dauerten vom 24. Dezember bis zum 2. Januar eingeschlossen. Am 27. Januar wurde der Geburtstag S. M. des Kaisers in üblicher Weise gefeiert. Der Schluß des Schuljahres war am Sonnabend, den 4. April.
Schuljahr 1916/17
Beginn am 1. April 1916. Am 8. Juni wurde der Seesieg am Skagerrak in der Schule gefeiert. Die Pfingstferien waren vom 10. bis 19. Juni, die Sommerferien vom 26. Juli bis zum 19. August. Am 2. September fand die Sedanfeier statt. Am Nachmittag des 18. September fiel der Unterricht wegen einer Konferenz in Lippstadt aus. Vom 25. September bis zum 7. Oktober waren Herbstferien. Da am 7. Oktober wegen der schlechten Witterung die Kartoffeln und Rüben noch nicht eingeerntet waren, wurden die Herbstferien bis zum 21. Oktober verlängert. Am 7. Dezember fiel der Unterricht aus Anlaß der Einnahme von Bukarest und Ploesti aus. Die Weihnachtsferien fielen in die Zeit vom 24. Dezember bis 2. Januar, da wegen der verlängerten Herbstferien der Unterricht um 2 Tage früher beginnen sollte. Aber wegen des zur Zeit herrschenden Kohlemangels wurden auch die Weihnachtsferien noch um 14 Tage bis zum 15. Januar verlängert. Am Sonnabend, den 27. Januar, fand die Feier des Geburtstages S. M. des Kaisers statt. Am Nachmittag des 19. März war eine Konferenz in Soest. Am Sonnabend, den 31. März war Schluß des Schuljahres.
Schuljahr 1917/18
Beginn am 2. April 1917 Die Osterferien waren bis zum 2. Mai verlängert. Wegen des guten Ausfalls der Schulzeichnungen für die 6. Kriegsanleihe war am 2. Mai schulfrei. Die Pfingstferien waren vom 26. Mai bis 4. Juni einschließlich. Die Sommerferien waren vom 21. Juli bis 19. August einschließlich. Am 5. September fiel der Unterricht wegen des Sieges bei Riga aus. Am 1. September Sedanfeier, Viehzählung und Kohlenbedarfs- und Bestandsaufnahme. Die Herbstferien fielen in die Zeit vom 22. September bis zum 14. Oktober einschließlich. Wegen der 7. Kriegsanleihe fiel am 24. Oktober der Unterricht aus. Am 31. Oktober fand die Reformationsjubiläumsfeier statt (1517-1917). Der Unterricht fiel an diesem Tage aus. Ebenso am 5.Dezember wegen der an diesem Tag stattfindenden Volkszählung. Die Weihnachtsferien waren vom 22. Dezember bis zum 2. Januar 1918 einschließlich. Am Montag, den 28. Januar, fand die Kaisergeburtstagsfeier statt. Anläßlich des Friedensschlusses mit Rußland fand am 11. Februar eine Gedenkfeier statt, nach welcher der Unterricht ausfiel. Genau so wurde es gehalten am 5. März anläßlich des Friedensschlusses mit Rumänien. Am 11. März war Kreislehrerkonferenz. Am Nachmittag desselben Tages fiel der Unterricht aus. Der Schluß des Schuljahres war am 27. März 1918.
Schuljahr 1918/19
Beginn am 10. April 1918. Die Osterferien waren vom 27. März bis zum 9. April, die Pfingstferien vom 17. Mai bis zum 30. Mai. Durch das von der Regierung angeordnete Laubsammeln konnte der Unterricht im Sommer nur sehr unregelmäßig erteilt werden, da an mehreren Tagen der Woche der Unterricht ausfallen mußte. Ebenso wurden die Stengel der Brennesseln gesammelt, gebündelt und abgeliefert. Die Sommerferien waren vom 27. Juli bis zum 25. August, die Herbstferien vom 28. September bis zum 29. Oktober. Am 27. September war in Soest Kreislehrerkonferenz, der Unterricht fiel an diesem Nachmittag aus. Die Weihnachtsferien waren vom 21. Dezember 1918 bis zum 2. Januar 1919. Wegen Wahlvorbereitungen fiel auf Anordnung der Regierung am 18. und 25. Januar der Unterricht aus. Der Schluß des Schuljahres war am 31. März 1919.
Schuljahr 1924/25
Beginn des Schuljahres am 1. April 1924. [Es folgt eine Aufstellung der gesamten Ferien] Am 25. Juli wanderte die Oberstufe nach Soest zur Vorführung des Nibelungenfilms. Am 29. August wurde der Wiederkehr des Verfassungstages gedacht. Am 24. September 1924 nahm der Lehrer Gerke einen Tag Urlaub, um in Dortmund an einem Lehrgang für vorbeugende Krüppelfürsorge teilnehmen zu können. Der Unterricht fiel an demselben Tag in der Oberklasse aus. Die amtlichen Konferenzen fanden am 24. Juli und am 31.10.24 in Soest statt. Die Teilnehmer der letzteren Konferenz beschäftigten sich hauptsächlich mit dem orthopädischen Turnunterricht zur Verhütung von Verkrüppelungen des menschlichen Körpers. Am 4. April 1925 wurde des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert gedacht. Am 9.1.25 unternahm die Schule eine Wanderung nach Soest, um das nationale Festspiel: "Deutschland, wach auf!" sehen zu können. Schluß des Schuljahres am 3.4.1925.
Schuljahr 1932/33
Beginn des Schuljahres am 6.4.1932. [Es folgt eine Aufstellung der gesamten Ferien] Am 27.6.32 wurde ein Schulausflug nach den Externsteinen und dem Hermannsdenkmal unternommen. Am 9.7.32 gingen sämtliche Kinder zum Verkehrsunterricht nach Ampen, der von dem Oberlandjägermeister Fischer aus Soest erteilt wurde. Am 25.8.32 war die Verfassungsfeier. Am 1. Schultag nach den Herbstferien fand die Geburtstagsfeier des Reichspräsidenten von Hindenburg statt. Am 10.10.32 wanderten alle Schulkinder nach dem benachbarten Ruploh zur Besichtigung eines Junkersflugzeuges. Der Lehrer und 4 Schulkinder machten zusammen einen Flug von 10 Minuten, für den von jeder Person 6,00 RM entrichtet werden mußten. Am 31.10.32 war die Reformationsfeier. Am 5.11.32 jährte sich der Todestag Gustav Adolfs zum 300. Male. Aus diesem Anlaß fand eine Erinnerungsfeier statt. Anläßlich der geschichtlichen Wende, die der überwältigende Wahlsieg der nationalsozialistischen Front für Deutschland bedeutete, fiel am 8.3.33 der Unterricht aus. Am 11.3.33 fand am Volkstrauertag eine Feier zum Andenken an die Gefallenen des Weltkrieges statt.
Schuljahr 1934/35
Beginn des Unterrichts am 17.4.34. [Es folgt eine Aufstellung der gesamten Ferien] Am 20.4.34 wurde der Geburtstag Adolf Hitlers gefeiert. Am 24.4.34 wurde der Besitzergreifung von Lüderitzbucht in Südwestafrika durch die Deutschen gedacht. Am 1.5.34 war der Tag der nationalen Arbeit. Die Schulkinder hörten die Radioübertragung aus dem Lustgarten in Berlin. Am 12.5.34 gedachten wir von 11 bis 12 Uhr der deutschen Mütter. Am 23.6.34 fand morgens 9 Uhr auf dem Sportplatz in Borgeln das Fest der "Deutschen Jugend" statt, an dem sämtliche Schulen des Amtes Borgeln-Schwefe teilnahmen. Unter Führung ihres Lehrers fuhren 11 Schüler und Schülerinnen mit Fahrrädern zu den Wettkämpfen. Es fand ein Dreikampf statt, bestehend aus: 75-Meterlauf, Weitsprung und Ballwurf. Die Teilnehmer der I. Altersklasse waren (mit Kampfergebnis): Heinrich Frieling 39 Punkte; Ilse Crismann 54 Punkte; Martha Ostermann 44 Punkte; Marie Buck 43 Punkte. Die Teilnehmer der II. Altersklasse waren (mit Kampfergebnis): Erich Oevel 58 Punkte, Wilhelm Michaelis 43 Punkte; Karl Barnhusen 36 Punkte; Alfred Lammert 30 Punkte; Marie Overhoff 43 Punkte, Anna Häkel 36 Punkte; Hildegard Schlak 11 Punkte. Mit einem Staffellauf nahm die Feier gegen 12.30 Uhr ihr Ende. Am 28.6.34 wurde aus Anlaß des Versailler Schandfriedens halbmast geflaggt. Am 16.7.34 übernimmt Schulamtsbewerber Georg Dahlke aus Dortmund die Schule. Einführung durch Lehrer Gerke. Am 2.8.34 stirbt Hindenburg. Die Schule flaggt halbmast. Am 1.9.34 übernimmt Frl. Schmits, Soest, den Handarbeitsunterricht. Großer Staatsjugendtag in Ampen im Schützenhaus. Es läuft der Film "Morgenrot". 16.09.34 "Fest der deutschen Schule", 1.10.34 große Feier des Erntefestes, Kinderfest. 2.11.34 besucht die Schule die Filmvorführung "Wilhelm Tell". Am 9.4.34 nimmt die Schule geschlossen an den Feierlichkeiten zum 9. November am Kriegerdenkmal teil. Pg. [Parteigenosse] Viebahn, Deiringsen spricht. Sprechchöre und Lieder der Schule. Am 8.12.34 wird das alte Schulzimmer als N.S.-Heim eingeweiht. Pg. Viebahn spricht. Ebenso die Vertreter sämtl. N.S.-Formationen. Die Schule singt und spricht. Am 13.12.34 Nikolausfeier im Bals'schen Saal. Am 7.1.35 Filmvorführung in Ampen, am 15.1.35 Saarfeier, am 18.1.35 Reichsgründungsfeier, am 29.1.35 Schulausflug mit Schule Deiringsen. Am 1.3.35 fällt der Unterricht nach einer schlichten Saarfeier aus. Flaggenparade. Am 9.3.35 großer Staatsjugendtag in Ampen mit Film: Volldampf voraus. Die NS-Jugendverbände sprechen und singen. 17.3.35 Heldengedenktag. Halbmast. 23.3.35 Allgem. Wandertag (zum "Weißen Knapp"). 29.3.35 Schulentlassungsfeier. 4.4.35 Film in Ampen F.P.1 antwortet nicht.
Schuljahr 1935/36
Beginn des Unterrichts am 24.4.35. [Es folgt eine Aufstellung der gesamten Ferien] Am l.5.35 Feier des 1.Mai. Abhören der Radioübertragungen. 10.5.35 Impfung. 11.5.35 Feier des Muttertages in der Schule. Am 23.6.35 nimmt die Schule teil an der Feier der Sommersonnenwende. Am 22.6.35 Tag des Jungvolks. Reichsjugendwettkämpfe in Ostönnen. Am 18.7.35 Halbmast für die Opfer der Arbeit auf Zeche Hansemann. Am 2.8.35 Halbmast. Gedenktag Hindenburgs. 1.9.35 Übernahme der Schule durch Schulamtsbewerber Heinrich Dersch. Am 31.10.35 Reformationsfest. Am 9.11.35 Flaggenhissung. Am 11.11.35 Filmvorführung: Luftschutz tut not! und einige Märchenfilme für die Unterstufe. Am 28.11.35 nachmittags. Teilnahme der Schulkinder an der Beerdigung ihres Mitschülers Wilhelm Hinne, Epsingsen. Am 4.12.35 um 15 Uhr Besuch des Dortmunder Marionettentheaters in Soest. Märchenspiel: Hoppentintel. Am 17.12.35 Filmvorführung in der hiesigen Schule: 1. Deutsche Weihnacht (nach Bildern von Ludwig Richter); 2. Vom Dreschknüppel zur Dreschmaschine; 3. Wilhelm Busch ein niedersächsischer Humorist. Advents- und Nikolausfeier der N.S.-Frauenschaft, bei der die Schulkinder mitwirkten. Bescherung aller Kinder des Bezirkes. Am 25.12.35 Weihnachtsfeier in der Kirche, bei der die Schulkinder mit Chören, Gedichten, Liedern, Sprechchören und zum ersten Mal mit Blockflöten-Musik die Ausgestaltung übernommen haben. Am 16.1.36 erste Vorführung des Schmalfilm-Gerätes: 1. Korbflechterland; 2. Tierpflege im Zoo. Am 30.1.36 Schulfeier mit Flaggenhissung anläßlich des 3. Jahrestages der Machtergreifung (Sprechchöre, Lieder, Ansprache). Am 12.2.36 Flagge halbmast und Trauerfeier (1 Stunde) anl. der Beisetzung des ermordeten Pg. Gustloff. Am 24.2.36 Horst-Wessel-Gedenkstunde.
Am 21.3.36 Schulwandertag (Wanderung von hier nach Hewingsen-Günne). Am 27.3.36 Schulentlassung der Konfirmanden. Am 26.3.36 Film in der Lichtburg in Soest: 'Wunder des Fliegens'."