Fritz Schulte [1]

Von 1937 bis 1968 Lehrer in Meiningsen.

Fritz Schulte, Lehrer in MeiningsenFoto von Dora Schulte

Der Lehrer Fritz Schulte findet 1937 eine Heimat in Meiningsen, er zieht mit Ehefrau Dora (als Organistin) und Tochter Gisela ins Schulhaus neben der Matthiaskirche ein.

Seine Wiege stand in Plettenberg-Himmelmert. Am 25. Mai 1903 wird er als drittes von sechs Kindern dort geboren. Der Vater ist Schlossermeister, die Mutter führt im elterlichen Haus ein Lebensmittelgeschäft.

Acht Jahre lang besucht Fritz Schulte die einklassige Volksschule in Himmelmert. Nach dem Schulabschluß will er selbst unterrichten, lässt sich von 1918 bis 1924 in Hilchenbach zum Lehrer ausbilden. Doch die Aussichten, eine Anstellung zu finden, sind in den 20er Jahren nicht gut. Schulte beginnt eine Ausbildung zum Ingenieur. 1928 bekommt er doch eine Chance, den Traum vom Lehrerberuf zu verwirklichen: Er darf an der Privatschule Papiermühle unterrichten. 1931 wird ihm eine Lehrerstelle an der einklassigen Volksschule in Sienhachenbach, Kreis St. Wedel, angeboten. Schulte akzeptiert, denn sonst wäre er von der Bewerberliste gestrichen worden.

In Sienhachenbach legt er 1931 die 2. Lehrerprüfung ab, erhält gleich darauf eine Anstellung auf Lebenszeit. Sieben Jahre lang bleibt er in der Pfalz. Schulte lernt seine spätere Frau Dora im Nachbarort kennen, heiratet 1935. Seine Tochter Gisela wird 1936 in Kaiserslautern geboren.

Kurz darauf bietet sich ihm die Gelegenheit, nach Westfalen zurückzukehren. Auf Grund eines neuen Erlasses wird er 1937 versetzt, am 13. April tritt er eine Stelle in Meiningsen an. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit zur Eingewöhnung: Nach der Geburt seines Sohnes Heinz-Rüdiger wird er 1939 als Soldat eingezogen. Die Familie geht zurück in die Pfalz, um die Kriegsjahre im Elternhaus von Dora Schulte zu verbringen.

1945 kehrt Fritz Schulte nach Meiningsen zurück, wo er sich fortan zu Hause fühlt. Er ist froh, nach seinen Verletzungen und nach den Erfahrungen im Krieg endlich einen festen Platz gefunden zu haben, engagiert sich mit großem persönlichen Einsatz in der Dorfgemeinschaft. Er ist Dirigent und – zusammen mit Bürgermeister Karl Böhmer  – Mitbegründer des Männergesangvereins "Liederkranz". Im Schützenverein übernimmt er das Amt des Schriftführers. Daneben ist er Presbyter, hält Lesegottesdienste, organisiert mit seinen Schülern Erntedankfeste und Weihnachtsfeiern. In der Schule hat er den Ruf eines strengen Pädagogen. Genauigkeit und Pünktlichkeit sind ihm besonders wichtig. Während des Unterrichts spielt er häufig auf seiner Violine - meist hinten im Klassenraum. Kinder, die nicht bereit sind, seinen Melodien zu lauschen, bekommen dann oder wann den Geigenbogen zu spüren.

Im benachbarten Günne erteilt er zusätzlich evangelische Religionslehre. Die Leidenschaft des Meiningser Lehrers und Schulleiters ist allerdings die Mathematik, der Sportunterricht hingegen fällt so manches Mal aus. Wenn es sich einrichten lässt, verbringt er die Freizeit im Schulgarten.

Familienfeier mit Fritz Schulte

Unbekannte Familienfeier. (Foto von Dora Schulte)
V. l. ?, Dietrich Stemann, Dora Schulte, Fritz Schulte, Brunhilde Haas, Otto Renninghoff.

Die Familie Schulte gehört zu Meiningsen. Auch nach dem Umzug 1966 in ein Eigenheim in Soest bleibt sie dem Dorf verbunden. Die Meiningser Schule wird 1968 geschlossen, Fritz Schulte unterrichtet danach noch kurze Zeit in Ampen.

Fritz Schulteca. 1968
Lehrer Fritz Schulte (Foto Dietrich Risse)

Seinen Ruhestand kann er nicht mehr genießen. Er stirbt nach schwerer Krankheit am 1. Oktober 1968.

20.03.2011

Fritz Schulte hat 1950 eine kleine Forschungsarbeit für die Veröffentlichung "Meiningsen bei Soest" von Josef Wedding [2] verfasst: "Ursprung und Heimat des Geschlechts von Meiningsen".

Fritz Schulte war der Schützenkönig in Meiningsen 1958/59. Eine kleine Bilderschau.

Siehe auch

Quelle

  1. von Gisela Korfmann geb. Schulte in: Risse, Dela: Meiningsen im Wandel der Zeit. Siehe Literaturverzeichnis.
  2. Wedding, Josef: Meiningsen bei Soest. Siehe Literaturverzeichnis.