Personalien und wichtige Ereignisse - Lehrer und Küster [1], [2]

Einige Namen der Küster: Joh. Casp. Willkott 1706-1710, Otto Kilberg bis 1731, Diedrich Thöne, Georg Theodor Weusthoff 1772-1775, Conrad Fernickel aus der Schmiede, 1775 zum Lehrer berufen. Nach fast 50jähriger Dienstzeit forderte man die Anstellung eines tauglichen Lehrers statt des 65jährigen Fernickel, "dessen Stumpfheit und Unwissenheit unvermeidlich der dortigen Jugend sehr nachtheilig werden müssen", sehr dringend. Es folgte Friedrich Fernickel (Sohn), auf dem Lehrerseminar in Soest ausgebildet, 1828 legte er die Stelle in Meiningsen nieder und folgte einem Ruf nach Altenvörde/Schwelm. Darauf folgte 1829 Heinrich Kniep, dessen Vater Müller war. Er wirkte in Meiningsen als Lehrer, Küster, Kantor und Organist und war 1897 noch Stelleninhaber.

Georg Thiemen aus Neuengeseke kam als Nachfolger nach Meiningsen (1865-1874). Er verließ die Schule mit Verdruss darüber, "daß der Schulvorstand ihm verboten hatte, den Schülern mehr als drei Schläge mit einem dünnen Stöckchen auf den Rücken zu geben". Diese Einschränkung war durchaus nötig geworden, da er die Kinder in vielen Fällen förmlich misshandelt habe. Die Schule war zu der Zeit einklassig mit 100 Kindern.

In den fünf ersten Monaten des Jahres 1875 versah der Lehrer a. D. Teckhaus aus Deiringsen die Lehrer- und Organistenstelle.

1875 wurde der Lehrer D. Rienhöfer (1842-1905) aus Ampen zum Küster, Lehrer und Organist gewählt. 1882 brachte er einen Plan zu einem Auf- und Erweiterungsbau des Schulgebäudes ein, der erst 1889 ausgeführt wurde. So lange hatten sich Verhandlungen wegen des Patronatsrechts der Stadt Soest hingezogen. Am 29. Juli 1900 feierte Lehrer Rienhöfer sein 25jähriges Amtsjubiläum in der Gemeinde. Pastor Raabe hielt die Festansprache, viele Gemeindemitglieder waren gekommen. Raabe bezeichnete den Jubilar als "treuen Bekenner seiner Kirche und eifrigen Förderer der Schule". Fünf Jahre waren Rienhöfer im Ruhestand bis 1905 vergönnt. Nach seiner Pensionierung zog er nach Paderborn und verstarb dort. In Meiningsen wurde Lehrer Rienhöfer zu Grabe getragen. Schulkinder und Lehrer des Konferenzbezirks sangen Trauerlieder, Pfarrer Raabe hielt den Trauergottesdienst.

Seit 1897 verwaltete Carl Gerke die neu eingerichtete II. Lehrerstelle einstweilig. 1898 erfolgte seine endgültige Anstellung. 1905 versah Carl Gerke die erste Lehrerstelle allein, die zweite und dritte Klasse wurde von der Lehrerin Sophie Stolte betreut, die 2. bekleidete Friedrich Höhner ab April 1906. Er bestand seine 2. Lehrerprüfung so erfolgreich, dass er ein Schulstellenangebot an dem Lehrerseminar Soest bekam.

Joh. Friedrich Wilibald Eich bekam 1908 die 2. Lehrerstelle. Er war der Sohn des Missionars der Herero-Mission in Deutsch-Süd-West-Afrika und 1886 in Okahandja geboren. 1911 ließ er sich zwei Jahre beurlauben, um in Leipzig Naturwissenschaften zu studieren. Er bereitete sich auf die Mittelschul- und Rektorprüfung vor.

Carl Stroy kam vertretungsweise nach Meiningsen, nachdem er 1910 die erste Lehrerprüfung bestand.

Der Nachfolger Wilibald Eichs wurde 1911 Friedrich Knüppel. Er war der Sohn eines Landwirts aus Amelunxen, Krs. Höxter, geboren 1890. Für die Zeit seiner einjährigen Dienstpflicht vertrat ihn Emil Westerhoff, sein Vater war Landwirt in Hündlingsen. Die 2. Lehrerstelle wurde nach der Militärzeit wieder von Friedrich Knüppel eingenommen. Er war im 1. Weltkrieg an verschiedenen Feldzügen beteiligt (genaue Aufzählung im Original). Mit Herzneurose und Nervenschwäche musste er den Aufenthalt in einem Lazarett erdulden und kehrte 1918 nach Meiningsen zurück.

Der 1. Lehrer Carl Gerke versah während dieser Einberufung den Schuldienst allein, wurde jedoch selbst 1915 einberufen. Beurlaubt wegen eines Herzfehlers, kehrte er 1918 in die Schule nach Meiningsen zurück. An dieser Stelle erfolgt im Original eine genaue Aufzählung der Gefechte, an denen Lehrer Gerke teilnahm. In der Zeit vertrat Lehrer Beckmann aus Ampen die beiden im Krieg stehenden Lehrer. Von 1915-18 tat der kriegsdienstuntaugliche Lehrer Ernst Biermann in Meiningsen seinen Dienst.

Lehrer Gerke wurde wegen Kriegsstrapazen für drei Monate beurlaubt, ihn vertraten Friedrich Aschhoff aus Nehlerheide bei Borgeln und Ernst Dickel. 1922 feierte Lehrer Gerke sein 25jähriges Dienstjubiläum. Wegen geringer Schülerzahl wurde die 2. Lehrerstelle gestrichen, Friedrich Knüppel nach Hattrop versetzt.

Wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage in der Nachkriegszeit verlangten die staatlich geprüften technischen Lehrerinnen nach Anstellung. Deshalb mussten auf Verordnung der staatlichen Regierung Laienkräfte, die auf dem Lande den Nadelunterricht erteilten - es waren meistens die Frauen der Lehrer - aus ihrem Dienst scheiden. So gab Frau Gerke, die seit Ostern 1910 die weibliche Schuljugend in den Nadelfertigkeiten unterrichtete, am 31. März 1933 ihr Amt auf. An ihre Stelle trat am 1.4.1933 Fräulein Eleonore Gebhard aus Soest. 1934 schied sie aus dem Schuldienst wegen Heirat aus. Ihre Nachfolgerin war Frl. Johanna Schmits aus Soest.

1934 ging Lehrer Gerke in den Ruhestand (siehe auch Portrait des Lehrers Gerke), nachdem er in einer schlichten Feierstunde seinen Nachfolger Georg Dahlke eingeführt hatte. Dieser war 1912 in Stargard (Pommern) geboren, der Vater Studienrat in Dortmund. Georg Dahlke, übrigens ein Bruder des bekannten Schauspielers Paul Dahlke, versah den Schuldienst in Meiningsen bis Juli 1935.

Im September 1935 trat Heinrich Dersch, geb. 1909 in Hilchenbach bei Siegen, die Lehrerstelle an.

Am 13. April 1937 bekam Friedrich Schulte, geboren 1903, in Meiningsen eine Anstellung als Lehrer (siehe auch Portrait des Lehrers Schulte). Bereits im Jahre 1939 wurde er als Soldat eingezogen. Die einklassige ev. Volksschule Meiningsen blieb ohne Lehrer und mußte geschlossen werden. Die Kinder gingen nach Deiringsen in die Schule. Dieser Zustand blieb bis zum 1.3.1944. In dieser Zeit stieg die Schülerzahl ständig, besonders durch die Evakuierten aus den zerstörten Großstädten. Deshalb musste die Schule unseres Dorfes wieder geöffnet werden, den Schuldienst versah vom 1.3.1944 bis 1.10.1944 Konrektor Gustav Hohoff aus Wattenscheid. Bis zum Zusammenbruch wechselten die Lehrer in kurzer Folge:

Im August 1945 kam Lehrer Schulte in sein Dorf zurück.

Der Regierungspräsident ersuchte zu diesem Zeitpunkt die Schulleiter, alle Schulen zu reparieren und den Unterricht wieder aufzunehmen. Schulleiter Schulte meldete dem Schulrat, dass die Schule in Meiningsen und ein großer Teil der Dienstwohnung inzwischen wieder mit Obdachlosen belegt sei, obwohl sie vor sechs Wochen als bezugsfertig gemeldet worden war [3].

Am 25. September 1945 konnte die Meiningser Volksschule wieder ihre Pforten öffnen. Durch Zuzug der vielen Ostflüchtlinge stieg die Schülerzahl von Woche zu Woche sehr schnell (38 Jungen und 50 Mädchen besuchten an diesem ersten Schultag den Unterricht, bis 1950 stiegen die Schülerzahlen sogar auf 125 Kinder). Es musste an die Einrichtung einer 2. Lehrerstelle gedacht werden, die 1946 beantragt wurde.

Vom 1. Juli bis 31. August 1946 bekleidete Walter Kramp, ein Lehrer aus Pommern das Amt, der dann an die Volksschule nach Meyerich versetzt wurde. Sein Nachfolger Hans-Joachim Prigge, geboren in Frankfurt/Main, war im Krieg aktiver Offizier. Prigge war von 1946 bis 1951 Lehrer an der Meiningser Volksschule. Nach seiner 2. Lehrerprüfung entschied man, dass er an eine Schule nach Bochum versetzt werden sollte.

Nun wurde an der Schule die 2. Lehrerstelle in eine Lehrerinnenstelle umgewandelt und Lehrerin Emilie Trost trat 1951 ihren Dienst an. Sie hatte eine Kindergärtnerinnenausbildung, war Krankenpflegeschülerin gewesen und legte das Krankenpflege-Examen zur Krankenschwester ab, bevor sie durch einen sog. Sondernotlehrgang 1948-49 an der Lehrerakademie in Unna-Königsborn die erste Lehrerprüfung bestand. Im August 1951 wurde sie nach Ostönnen zurückversetzt.

Ihre Nachfolgerin war Katharina Steinkopf, verheiratete Stapperfenne, die ihre 1. Lehrerprüfung 1951 ablegte. Sie war vom 1.9.1951 bis 30.7.1953 in Meiningsen und wurde auf eigenen Wunsch nach Witten versetzt.

Am 1. Juli 1953 trat Brunhilde Haas, geb. 1930 in Bochum als Tochter eines Bergmanns, ihren Dienst an. 1960 machte sie ihre Prüfung zur Realschullehrerin, verließ Meiningsen und unterrichtete ab 1961 an der Realschule in Neunkirchen, Kreis Siegen.

Ursula Illgner war ihre Nachfolgerin. Geboren 1939 in Strehlen (Schlesien), besuchte sie die Volksschule in Wippringsen. Sie übernahm 1961 die Lehrerstelle in Meiningsen an der zweiklassigen ev. Volksschule.

Ute Schütze geb. Koske folgte. Eine Schulverbandsversammlung fand 1964 in der Gastwirtschaft Quakenack in Epsingsen statt. Mitglieder des Gremiums waren:

Linnhoff, Ampen
Sträter, Ostönnen
Dellbrügger, Ampen
Henser, Meiningserbauer
Schildheuer, Ostönnerlinde
Isaak, Epsingsen.

Unter anderem stand auf der Tagesordnung der Punkt: 'Einstellung Lehrerin Schütze'. 1964 übernahm Frau Schütze den ganzheitlichen Anfangsunterricht an der Meiningser Volksschule.

Später wurde sie vom 15.12.1966 bis 31.3.1967 nach dem Mutterschutzgesetz beurlaubt, danach schied sie aus dem Schuldienst aus. Schulleiter Schulte übernahm vorerst ihre Vertretung [3].

Die Biographie der Lehrer Carl Gerke und Fritz Schulte wird ihren ehemaligen Schülern besonders interessieren. Unterrichteten sie doch besonders viele Jahre an unserer Schule in Meiningsen:

Siehe auch

Quellen

  1. Risse, Dela: Meiningsen im Wandel der Zeit. Siehe Literaturverzeichnis.
  2. Schulchronik von Meiningsen 1897-1968. S. 67-94 und S. 181-198. Siehe Literaturverzeichnis.
  3. Kreisarchiv Soest: Altkreis Soest/Schule Meiningsen. (weitere Angaben erforderlich)