Meiningsen bei Soest [1]

Die Schlacht bei Vellinghausen/Werl

Zur Zeit Friedrichs des Großen, im Jahre 1761, waren französische Truppen in der Umgebung von Soest: 60 000 Mann kamen mit dem Prinzen Sourbise über die Haar, Meiningsen, Epsingen, in Richtung Werl bis zum Südufer des Salzbaches. Die gesamte Einwohnerschaft der Haardörfer wurde zu Schanzarbeiten in Richtung Werl getrieben. Eine andere Armee unter Marschall Broglie kam über die Diemel nach Soest, wo sich die beiden Heere vereinigten. Ein preußisches Heer unter dem Feldmarschall Ferdinand von Braunschweig marschierte von Hamm her diesen Truppen entgegen. Am 15. Juli kam es dort zur Schlacht. Abends um 10 Uhr war die Schlacht noch unentschieden. Am 16. Juli begann der Kampf morgens um 3 Uhr. Das französische Regiment Rouge gab sich an diesem Tage mit Fahnen und Geschützen gefangen. Um 10 Uhr war der Kampf zu Ende. Die Franzosen zogen sich über Östinghausen zurück. Preußische Verluste 1500 Mann, französische Verluste 4500 Mann. Eine Schlacht war dies eigentlich nicht zu nennen, sondern eher ein zwei Tage dauerndes Gefecht. Auf beiden Seiten wurden nicht einmal die Hälfte der Mannschaften und Geschütze eingesetzt. Die Franzosen zogen nach Osten ab, um später bei Rosbach vollständig geschlagen zu werden. In der Armee des Herzogs von Braunschweig befand sich u. a. Generälen auch ein englischer Lord. Die Franzosen waren schon seit dem 8. Juli in und um Soest. In den Dörfern wurde viel Vieh geschlachtet, gestohlen und beim Abmarsch wurde viel in Brand gesteckt. Tausende von Männern und Frauen wurden zum Schanzen nach Werl getrieben und dort fast ohne Schlaf, Unterkunft und Nahrung in der Juli-Hitze zur Erdarbeit gezwungen. Mädchen und Frauen waren Freiwild für die meist betrunkenen Franzosen. Als sie dann nach Hause zurückkehrten, fanden die meisten nur ein Trümmergrundstück vor, kein Milchvieh, keine Schafe waren mehr da. Ein großer Teil der Einwohner war ebenfalls zu Tode gekommen.

Die französischen Truppen hatten keinen gemeinsamen Oberbefehl. Am Morgen des 15. Aug. waren sie sich noch ziemlich einig, aber nachher gaben sie sich gegenseitig die Schuld daran, daß die Schlacht für sie verloren gegangen war und gingen sich aus dem Wege.

Nach der Schlacht bei Rosbach (5. Nov. 1757) wurde folgender Spottvers bekannt:

Und wenn der Große Friedrich kommt
und klopft bloß auf die Hosen,
dann läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen


Meiningsen bei Soest, Inhaltsübersicht.

Quelle

  1. Josef Wedding: Meiningsen bei Soest. Siehe Literaturverzeichnis.