Bei dem nie offiziell veröffentlichten, aber in kleiner Selbstauflage selbstherausgegebenen Büchlein „Meiningsen bei Soest“ von Josef Wedding handelt es sich um ein bemerkenswertes Werk, das jeder Meiningser oder an Meiningsen interessierte Mensch gelesen haben sollte.
Es ist äußerst kurzweilig und humorvoll geschrieben und geht in seiner Sichtweise weit über das enge Thema „Meiningsen“ hinaus. Dieses, heute würde man sagen „globale Denken“ des Autors stellt sich an manchen Stellen liebevoll polemisch und erzieherisch dar. Es spiegelt die Denkweise eines gebildeten Mitbürgers zur Entstehungszeit des Büchleins (1950) auf authentische Weise wider, zumindest so, wie wir es uns heutzutage vorstellen. Manchmal gerät der Erzählfaden auf Abwege - der Autor war sich dieser Ausflüge bewusst, wie er selbst an mehreren Stellen des Buches bemerkte.
Meiningsen war der Herzmittelpunkt des Autors. Darüber hinaus Soest, die weitere Umgebung, Westfalen, Deutschland und die Welt.
Streng wissenschaftlichen Maßstäben wird das Werk nicht genügen, Quellenangaben sind nicht immer einwandfrei nachvollziehbar, das „Zitieren“ anderer Quellen ist in seiner Quantität beachtlich. Aber stets von humoristischen zeit- und gegenwartskritischen Kommentaren des Autors begleitet.
Der Verfasser liebte Lyrik über alle Maßen, wie das Zitieren unzähliger Gedichte beweist. Durch die Auswahl und die Deutung der von ihm angeführten Gedichte lernen wir den Autor sehr gut kennen.
Die Struktur des Buches ist weitgehend chronologisch aufgebaut. Durch die oben erwähnten Abschweifungen und einigen wenigen Wiederholungen etwas gewöhnungsbedürftig - aber nie langweilig! Fazit: Wer es nicht gelesen hat, hat etwas verpasst.
In der Onlineausgabe auf unserer Meiningser Homepage bieten wir das Werk vollständig „häppchengerecht“ an. Wer das Buch lieber im Originalsatz lesen möchte empfehlen wir den PDF-Download auf unserer Literaturseite. Die Rechtschreibung von 1950 haben wir belassen.
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