Meiningsen bei Soest [1]

Königreich Westfalen

Als um das Jahr 1800 der damalige Weltbeherrscher Napoleon sich ein Reich eroberte, das vom Ägyptischen Sudan und der Wüste Sahara bis an die Ostsee reichte, rückte er eines Tages auch in Preußen ein. Italien und Österreich waren längst ihm untertan. In der Schlacht bei Jena und Auerstädt wurden die Preußen in ein paar Tagen vernichtet. Gegen Napoleon, den angeblich größten Strategen aller Zeiten, der die Schützenlinie, die sog. gelöste Schlachtordnung erfunden hatte (die preußische Armee kämpfte noch wie zur Zeit des alten Fritz in geschlossener Ordnung), konnten unsere Truppen nichts ausrichten. Im späteren Friedensvertrag mußte Preußen alles Land zwischen Rhein und Elbe an Frankreich abtreten. Westfalen wurde damals Königreich, ein Theater, an dem auch Meiningsen und Umgebung mitspielen mußten. Jerome hieß der König von Westfalen, er war ein Bruder Napoleons. Seine Residenz war in Kassel. Der Kurfürst von Hessen war auch verjagt worden und Hessen gehörte ebenfalls zum Königreich Westfalen.

Dieser Jerome scheint ein lustiger Vogel gewesen zu sein; seine immer wiederholten Worte „immer lustiß, lustiß“ sind in die Geschichte eingegangen. Von seinen Untertanen, den Westfälingern, soll er gesagt haben, daß sie den Ackerbau sehr wohl verstünden und prächtiges Vieh hätten. Wenn man den Westfälinger aber etwas fragte, dann müßte man die Antwort fast mit einer Zange zwischen den Zähnen hervorholen. Außerdem schiene fast jeder einen steifen Eichenbaum als Rückgrad zu haben. Im übrigen wären sie sehr gefräßig und halbe Riesen. Von den Frauen und Mädchen sagt er, sie wären wohl anzusehen und könnten arbeiten, wie die Brabanter Pferde (schwere belgische Pferde), bei „amure affairen“ glühten sie wie ein Scheiterhaufen. Er wird ja wohl Erfahrungen gehabt haben.

Das ganze Königreich hatte nach der Schlacht bei Waterloo ein Ende. Zur Zeit der Befreiungskriege 1815 lag in Meiningsen längere Zeit eine große Abteilung russischer Kosaken. Es wird berichtet, das dieselben den Leuten die Fässer mit eingemachtem rohen Sauerkraut restlos leergegessen hätten.

Nach Aufhebung der Leibeigenschaft waren längst nicht alle Wünsche des deutschen Volkes erfüllt. Nach den Revolutionsjahren von 1844 bis 1848 wanderten sehr viele Deutsche nach Übersee aus, die meisten wohl nach den heutigen Vereinigten Staaten von Nordamerika. Viele unserer Soester Landsleute haben es dort nach Mühen und Sorgen im Laufe der Jahre zu Wohlstand gebracht. So kam es, daß der eine oder andere einen Besuch in der alten Heimat machte. Von seinen Freunden und Bekannten wurde derjenige zum Schiff gebracht. Eine kleine Abschiedsrede, die bei dieser Gelegenheit gehalten wurde, ist mir bekannt geworden. Den Namen des Redners, der diese Rede in Gedichtform faßte, weiß ich nicht (jedenfalls war es ein kleiner Freiligrath!). Es muß zu der Zeit gewesen sein, als Generalfeldmarschall von Hindenburg Reichspräsident war. Der Dichter sagt folgendes:

Die Deutschen über See

So fahr denn wohl, du guter Freund,
und grüß nach deutscher Weise
die liebe Mutter Germania,
wir wünschen dir glückliche Reise.

Und wenn du dann an die Nordsee kommst,
dann grüß mir das deutsche Meer,
das Meer, das die deutsche Ehre deckt
und die Toten wiegt, bis sie wieder erweckt
ein Held in schimmernder Wehr.

Und wenn du dann wieder in Deutschland bist,
dann grüß mir den heimischen Strand
und sag, daß uns trauernde Liebe bewegt
und Treue, solange das Herz noch schlägt
zu ihm, unserer Väter Land.

Ja grüß mir das Land, wie ein Garten so schön,
und der lieblichen Städte Rauch,
grüß jedes Werk, wo ein Hammer hallt,
grüß mir den Recken im Sachsenwald
und die blühende Heide auch.

Und siehst du den Alten von Tannenberg,
dann grüß ihn mit Herz und mit Hand
und sag ihm, du wärest weit gereist,
doch überall lebe der deutsche Geist
und wache im fernen Land.

Und wenn du dann wieder am Rheine stehst,
dann grüß mir den heiligen Strom
und alle die Gräber im fernen Land,
wo die Besten schlafen im fremden Sand,
und grüß mir den deuschesten Dom.

Und wenn du dann auf der Brücke stehst,
auf der Brücke zu Köln am Rhein,
dann frage sie alle, rheinauf, rheinab,
ob sie träumen gleich uns vom dröhnenden Trab
der eisernen Rosse und Freiheitsschein.

Wir grüßen was stark und edel blieb,
wir fühlen das deutsche Weh,
wir hoffen und harren noch immerdar,
von Stunde zu Stunde, von Jahr zu Jahr,
wir Deutschen über der See!

Das Schicksal der Auswanderer hat jedoch noch den tröstenden Grund, daß es freiwillig aufgenommen wurde. Das Schicksal derjenigen, die durch den Krieg in russische Gefangenschaft geraten sind, ist ein Drama geworden. Auch Meiningser Landeskinder sind davon betroffen worden, z, B. der Bauer Karl Müller, der noch bis in die Heimat (Soest) kam, und Goldmann, der auf der Fahrt in die Heimat starb und auf einer kleinen unbekannten Bahnstation östlich von Moskau als Toter ausgeladen wurde. Mit wieviel Hoffnung mögen diese und viele andere den „Heimischen Strand an der Oder“ begrüßt haben, und wie groß mag die Freude gewesen sein, als sie erst die Elbe hinter sich hatten, „der lieblichen Städte Rauch“. Als sie dann jede Hoffnung auf ein Weiterleben schwinden sahen, nahmen sie mit großem Dank das Glück hin, wenigstens in heimatlicher, in deutscher Erde eine Ruhestatt zu finden.

Ein Rußlandheimkehrer kam in der Heimat in einem Krankenhaus an. Einen der sofort benachrichtigten Angehörigen schickte er nach Hause zurück, ein paar Hände voll Erde zu holen. Am anderen Morgen war er tot, ein glückliches Lächeln auf den bleichen Zügen, im Munde und in jeder Hand etwas Erde von heimatlicher Scholle. Das sind Tatsachen von unerhörter Dramatik und Liebe zur Heimat, die durch nichts mehr zu überbieten sind.

In der Soester Umgebung hat es in der Vergangenheit auch viele bedeutende Künstler, Schriftsteller, Maler und Bildhauer gegeben. Der bekannteste Dichter und Schriftsteller ist wohl Ferdinand Freiligrath gewesen. In der Revolutionszeit mußte er sich verborgen halten, weil einiges von dem, was er geschrieben hatte, der damaligen Regierung nicht gefiel. Er hat in dieser Zeit viel Kummer und Leid erfahren müssen. Auf Heuböden, in Scheunen, Kellern und auf Dachböden hielt er sich verborgen. Eines der schönsten deutschen Gedichte, „Die Auswanderer“, soll um diese Zeit entstanden sein. Eine Umfrage, ergab, daß die Gedichte „Das Grab am Busento“ und „Die Auswanderer“ für die schönsten gehalten werden.

Die Auswanderer

Von Ferd. Freiligrath

Ich kann den Blick nicht von Euch wenden,
ich muß Euch anschau'n immerdar.
Wie reicht Ihr mit geschäft'gen Händen
dem Schiffer Eure Habe dar.

Ihr Männer, die Ihr von dem Nacken
die Körbe langt, mit Brot beschwert,
das Ihr aus deutschem Korn gebacken,
geröstet habt auf deutschem Herd,

Und Ihr, im Schmuck der langen Zöpfe,
Ihr Schwarzwaldmädel, braun und schlank,
wie sorgsam stellt Ihr Krug' und Töpfe
auf der Schalluppe grüne Bank.

Es sind dieselben Topf und Krüge,
oft an der Heimat Born gefüllt,
wenn am Missouri alles schwiege,
sie malten Euch der Heimat Bild.

Des Dorfes steingefaßte Quelle,
zu der Ihr schöpfend Euch gebückt,
des Herdes traute Feuerstelle,
das Wandgesims, das sie geschmückt.

Bald zieren sie im fernen Westen
des leichten Bretterhauses Wand,
Bald reicht sie müden, braunen Gästen
voll frischen Trunkes Eure Hand.

Es trinkt daraus der Irokese,
müde, von der Jagd bestaubt.
Nicht mehr von deutscher Rebenlese
tragt Ihr sie grün bekränzt nach Haus.

O sagt, warum zieht Ihr von dannen?
Das Neckartal hat Wein und Korn,
der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen,
im Spessart klingt des Älplers Hörn.

Wie wird es Euch im fernen Lande
nach Eurer Heimat Berge grün,
nach Deutschlands gelben Weizenfeldern,
nach seinen Rebenhügeln ziehn.

So lebt denn wohl, zieht hin in Frieden!
Gott segne Euch, Mann und Weib und Greis,
sei Friede Eurer Brust beschieden
und Euren Feldern Reis und Mais!

Hamlet

(Der Revolutionär) St. Goar, April 1848 – Von Ferd. Freiligrath

Ernst und stumm
in seinen Toren jede Nacht
geht die begrabne Freiheit um
und winkt den Männern auf der “Wacht.
Da steht die Hohe, blank bewehrt,
und sagt dem Zaudrer, der noch zweifelt:
„Sei mir ein Rächer, zieh dein Schwert!
Man hat mir Gift ins Ohr geträufelt!“

Er horcht mit zitterndem Gebein,
bis ihm die Wahrheit schrecklich tagt;
von Stund an will er Rächer sein –
ob er es wirklich endlich wagt?
Er sinnt und träumt und weiß nicht Rat;
kein Mittel, das die Brust ihm stähle!
Zu einer frischen, mut'gen Tat
fehlt ihm die frische, mut'ge Seele!

Das macht, er hat zu viel gehockt;
er lag und las zu viel im Bett.
Er wurde, weil das Blut ihm stockt,
zu kurz von Atem und zu fett.
Er spann zu viel gelehrten Werg,
sein bestes Tun ist eben Denken;
er stak zu lang in Wittenberg,
im Hörsaal oder in den Schenken.

Drum fehlt ihm die Entschlossenheit;
kommt Zeit, kommt Rat – er stellt sich toll,
hält Monologe lang und breit,
und bringt in Verse seinen Groll;
stutzt ihn zur Pantomime zu,
und fällt's ihm einmal ein zu fechten:
so muß Polonius-Kotzebue
den Stich empfangen – statt des Rechten.

So trägt er träumerisch sein Weh,
verhöhnt sich selber insgeheim,
läßt sich verschicken über See,
und kehrt mit Stichelreden heim;
verschießt ein Arsenal von Spott,
spricht von geflickten Lumpenkön'gen –
doch eine Tat? Behüte Gott!
Nie hat er eine zu beschön'gen!

Bis endlich er die Klinge packt,
ernst zu erfüllen seinen Schwur;
doch ach – das ist im letzten Akt,
und streckt ihn selbst zu Boden nur!
Bei den Erschlagnen, die sein Haß
preisgab der Schmach und dem Verderben,
liegt er entseelt, und Fortinbras
rückt klirrend ein, das Reich zu erben. –

Gottlob, noch sind wir nicht so weit!
Vier Akte sahn wir spielen erst!
Hab acht, Held, daß die Ähnlichkeit
nicht auch im fünften du bewährst!
Wir hoffen früh, wir hoffen spät:
O, raff dich auf, und komm zu Streiche,
und hilf entschlossen, weil es geht
 zu ihrem Recht der fleh'nden Leiche!

Mach den Moment zunutze dir!
Noch ist es Zeit – drein mit dem Schwert,
eh' mit französischem Rapier
dich schnöd vergiftet ein Laert!
Eh' rasselnd naht ein nordisch Heer,
daß es für sich die Erbschaft nehme!
O, sieh dich vor – ich zweifle sehr,
ob diesmal es aus Norweg käme!

Nur ein Entschluß! Aufsteht die Bahn –
tritt in die Schranken kühn und dreist!
Denk an den Schwur, den du getan,
und räche deines Vaters Geist!
Wozu dies Grübeln für und für?
Doch – darf ich schelten, alter Träumer?
Bin ich ja selbst ein Stück von dir,
du ew'ger Zauderer und Säumer!

In vorstehendem Gedicht gibt Ferdinand Freiligrath seine Ansicht über die politische Unfähigkeit der Deutschen Ausdruck. Damals, 1844, waren es erst 38 Jahre her, daß von den leibeigenen Sklaven freie Menschen wurden. Es braucht sich also niemand darüber zu wundern. Wie sagt Freiligrath doch so treffend; „kein Mittel, das die Brust ihm stähle“ oder „es fehlt die frische, mut'ge Seele“. Und im letzten Akt streckt er sich durch all diese revolutionären Taten selbst zu Boden, um auch noch festzustellen, daß er ein „ewiger Zaudrer und Säumer“ war. Alles in allem will besagen, daß der Deutsche damals schon politisch unfähig war.

Es gibt noch eine ganze Menge Gedichte von Freiligrath, die ich aber nicht alle wiederholen möchte, z. B. „Der Löwenritt“.

Aus diesem ehemaligen Revolutionär Freiligrath entwickelte sich bis 1870 ein großer, begeisterter Patriot. Eines seiner schönsten Gedichte aus dieser Zeit ist:

Der Trompeter von Vionville

Von Ferd. Freiligrath

Sie haben Tod und Verderben gespien;
wir haben es nicht gelitten.
Zwei Kolonnen Fußvolk, zwei Batterien,
wir haben sie niedergeritten.

Die Säbel geschwungen, die Zäume verhängt,
tief die Lanzen und hoch die Fahnen,
so haben wir sie zusammengesprengt, –
Kürassiere wir und Ulanen.

Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt;
wohl wichen sie unseren Hieben,
doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt,
unser zweiter Mann ist geblieben.

Die Brust durchschossen, die Stirn zerklafft,
so lagen sie bleich auf dem Rasen,
in der Kraft, in der Jugend dahingerafft; –
nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen!

Und er nahm die Trompet', und er hauchte hinein,
da – die mutig mit schmetterndem Grimme
uns geführt in den herrlichen Kampf hinein,
der Trompete versagte die Stimme!

Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz
entquoll dem metallenen Munde;
eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, –
um die Toten klagte die Wunde!

Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein,
um all die Brüder, die heut' gefallen, –
um sie alle, es ging durch Mark und Bein,
erhub sie gebrochenes Lallen.

Und nun kam die Nacht, und wir ritten hintan,
rundum die Wachtfeuer lohten;
die Rosse schnoben, der Regen rann, –
und wir dachten der Toten, der Toten!


Nachstehend noch einige gute, westfälische Gedichte:

Heimatglück

Von Albert Träger

Wenn du noch eine Heimat hast,
so nimm den Ranzen und den Stecken
und wandre, wandre ohne Rast,
bis du erreicht den teuren Flecken.

Und stecken nur zwei Arme sich
in freud'ger Sehnsucht dir entgegen,
fließt eine Träne nur um dich,
spricht dir ein einz'ger Mund den Segen:

Ob du ein Bettler, du bist reich;
ob krank dein Herz, dein Mut beklommen,
gesunden wirst du allsogleich,
hörst du das süße Wort; Willkommen!

und ist verweht auch jede Spur,
zeigt nichts sich deinem Blick, dem nassen,
als grünberast ein Hügel nur,
von allem, was du einst verlassen:

O, nirgends weint es sich so gut,
wie weit dich deine Füße tragen,
als da, wo still ein Herze ruht,
das einstens warm für dich geschlagen.

Mein Sehnen

Dichter unbekannt

Seh' ich das Frührot strahlen,
verglüh'n den Morgenstern,
dann denk ich an Westfalen,
die liebe Heimat fern.
Da liegen Berg' und Halde
in grauem Nebelflor,
draus steigt in goldnem Kleide
die Morgensonn' empor.

Und dunkelt's in den Talen,
und blinkt der erste Stern,
dann send' ich nach Westfalen
den Abendgruß so gern.
Mir ist als müßt ich lauschen
des Glöckleins letztem Klang,
als hört' den Strom ich rauschen,
den kühlen Grund entlang.

Lieb Heimatland Westfalen,
dein denk ich noch im Traum,
ein Haus muß ich mir malen,
davor den Blütenbaum.
Da schlafen meine Lieben,
ein guter Stern hält Wacht.
Wir sind uns treu geblieben:
Lieb Heimat, gute Nacht!

Ruhrland

Von Fritz Diercks

Es liegt eine Krone nicht weit vom Rhein,
tief unter der Erde, ein schwarzer Stein.
Ein König der Menschen, ein Fürst der Natur.
Du edelster der Steine: Smaragd an der Ruhr.

Es brennt eine Lampe im tiefen Schacht,
ob Krieg ob Friede, ob Tag oder Nacht.
Sie folget dem Rufe, des Königs Spur.
Sie führte den Bergmann tief unter die Ruhr.

Es dröhnet der Hammer, der Amboß erklingt,
durch glühendes Eisen die Säge singt,
es zeichnet am Himmel allda seine Spur,
der rauchende Schornsteinwald an der Ruhr.

Und Burgen und Schlösser weit und breit
zerfallen, zernagt vom Zahn der Zeit.
Trotz Kohle und Stein: ein Bild der Natur,
du schönes Westfalenland an der Ruhr.

Der Birkenbaum bei Werl

Von Josef Seiler

Bei Werl, da ist ein Birkenbaum,
ein wundersames Reis,
dem hat schon mancher nachgefragt,
der sein Bedeuten weiß.

Von Süd und Norden kommen sie
einst zu dem Birkenbaum,
da schlagen sie die letzte Schlacht
auf roter Erde Raum.

Und keiner weiß die rechte Zeit,
hat keiner des Bericht,
wer sich von diesem Birkenbaum
den Kranz, des Sieges flicht.

Verlassen stehet er und dorrt
auf all der wüsten Heid',
doch ruht in ihm des Lebens Kraft
still bis zu seiner Zeit.

Und wenn er grünt, und wenn er blüht,
dann steht es nah bevor,
dann öffnet sich dem deutschen Land
der Eintracht goldnes Tor!

Der Birkenbaum

(In anderer Fassung) Dichter unbekannt

Weithin zwischen Lipp' und Ruhr
da wölbt sich eine Hochlandflur,
dort wogt das Korn, dort blüht der Lein,
viel Türme rings aus grünem Stein,
da steht der Schäfer wie im Traum
und schaut die Schlacht am Birkenbaum.

Nun lieber Leser, solltest du eine Hochlandflur suchen, so gehe auf der Kreisstraße zwischen Meiningsen und Epsingsen – auf halbem Wege mache halt und sieh dich um –! Dort siehst du Hochlandflur und ein gutes Stück Land zwischen Ruhr und Lippe. Und solltest du Türme suchen aus grünem Stein, dann gehe zu der vor fast 1000 Jahren erbauten alten Kirche in Meiningsen; die ganz aus diesen sagenhaften Steinen erbaut ist.


Meiningsen bei Soest, Inhaltsübersicht.

Quelle

  1. Josef Wedding: Meiningsen bei Soest. Siehe Literaturverzeichnis.