Pfarrer von 1945 bis 1956 in Meiningsen.
Wolfgang Rausch. (Foto von
Auguste Rausch)
Wolfgang Rausch wurde am 18.5.1913 in Essen geboren und besuchte das Archigymnasium in Soest. Seine Studienzeit in Tübingen, Bonn und Münster war geprägt von den Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialismus und Bekennender Kirche. Er wich den Professoren der "Deutschen Christen" dadurch aus, dass er in Bethel bei mutigen Verfechtern überzeugten Christentums hörte. In Bethel bestand er dann auch sein erstes Examen, das allerdings vorerst nicht anerkannt wurde, da Bethel ein Zentrum der Bekennenden Kirche war. 1938/39 lebte und arbeitete Wolfgang Rausch in Palästina. Er unterrichtete im Syrischen Waisenhaus in Jerusalem. Erst kurz vor Kriegsausbruch wurde das in Bethel abgelegte Examen "legalisiert", so dass er nach dem zweiten Examen auch ordiniert werden konnte. Zu der Zeit war Wolfgang Rausch schon Soldat.
Nach dem Krieg kam Wolfgang Rausch im Januar 1946 als Pfarrer nach Meiningsen, dessen Pfarrstelle lange Jahre vakant gewesen war. Da das Pfarrhaus von Flüchtlingen und Evakuierten bewohnt wurde, hatte er vorher ein halbes Jahr die Gemeinde von Soest aus betreut. In seine Amtszeit fällt der Bau der Günner Kapelle, die 1953 eingeweiht werden konnte. Nach seiner Einführung in Meiningsen machten sich die Beschwerden einer Krankheit, die er sich im Krieg zugezogen hatte, bemerkbar. So wurden ihm Pfarrer, die vorübergehend keine eigene Pfarrei hatten, zur Seite gegeben (Hilfsprediger). Konsistorialrat Dr. Georg Oeltze kam als Flüchtling aus der "Ostzone", Pastor Theodor Burckhardt und Vikar Karl Kleinetebbe aus der Gefangenschaft. In dieser Zeit begann Wolfgang Rausch die Arbeit an der Geschichte der Kirchengemeinde Meiningsen, die leider vorerst ein Entwurf geblieben ist [2]. Als sich sein Gesundheitszustand besserte, kamen bis 1955 zu seiner Unterstützung verschiedene Vikare jeweils für ein Jahr nach Meiningsen.
Nach einer segensreichen Wirkungszeit verließ Pastor Rausch im Februar 1956 Meiningsen, um ein Amt in der Paulusgemeinde in Bielefeld zu übernehmen. Nach seiner Pensionierung lebte er wieder in Soest und war "nebenbei" noch als Religionslehrer am Conrad-von-Soest-Gymnasium tätig [3]. Sein Lebenskreis schloss sich am 15.11.1993.